Home
Therapieangebote
Psychotherapie
Hypnotherapie
Paartherapie
Störungsbilder
Termin Kontakt Anreise
Persona & Impressum
Zum Schmunzeln
Links & Literatur
 

"Es ist normal, in einer unnormalen Situation unnormal zu reagieren." (Peseschkian, 2004)



Psychische Erkrankungen werden weltweit in einem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegebenen Verzeichnis, dem International Codex of Diseases (ICD10) unter dem Buchstaben "F" aufgeführt und in 10 Gruppen zusammengefasst. Die folgende Zusammenstellung ist zwar nicht vollständig, ich hoffe aber, Sie vermittelt Ihnen einen Überblick über die Vielfalt psychischer Störungen.

Detaillierte Informationen zu einzelnen häufigen Störungsbildern finden Sie über die Seite "Links & Literatur".



Dieser Abschnitt umfaßt eine Reihe psychischer Krankheiten mit nachweisbarer Ursache in einer zerebralen Krankheit, einer Hirnverletzung oder einer anderen Schädigung, die zu einer Hirnfunktionsstörung führt. Hierzu zählen Erkrankungen wie Alzheimer Demenz (F00), Demenz aufgrund eines Schlaganfalles oder Bluthochdruck (F01), Demenzen bei andernorts klassifizierten Erkrankungen (F02) z.B. bei Parkinson oder Huntington, Gedächtnisstörungen durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen (F04), Persönlichkeits- und Verhaltens-störungen, die durch eine Schädigung des Gehirns verursacht werden (F07).



Dieser Abschnitt enthält eine Vielzahl von Störungen unterschiedlichen Schweregrades und mit verschiedenen klinischen Erscheinungsbildern, deren Gemeinsamkeit darin besteht, dass sie alle durch den Gebrauch eines oder mehrer psychotroper Substanzen verursacht werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Substanz frei käuflich, legal oder illegal oder durch den Arzt verordnet wurde. Zu den psychotropen Substanzen gehören u.a. Alkohol, Opioide, Cannbinoide, Hypnotika, Kokain, Stimulantien wie Koffein, Halluzinogene, Tabak und flüchtige Lösungsmittel.



In dieser Gruppe findet sich die Schizophrenie als wichtigstes Krankheitsbild  mit paranoider, hebephrener und katatoner Erscheinungsform. Des Weiteren finden sich die schizotype Störung, anhaltenden wahnhaften Störungen und eine größere Gruppe akuter vorübergehender psychotischer Störungen, sowie  schizoaffektive Störungen.



Diese Gruppe enthält Störungen deren Hauptsymptome in einer Veränderung der Stimmung oder der Affektivität entweder zur Depression - mit oder ohne begleitender Angst - oder zur gehobenen Stimmung bestehen. Dieser Stimmungswechsel wird meist von einer Veränderung des allgemeinen Aktivitätsniveaus begleitet.  Hierzu zählen Erkrankungen wie Depression, Manie, Bipolare Störungen, Zyklothymia und Dysthymia.



Dieser Abschnitt enthält Erkrankungen, bei denen angstbezogene und häufig depressive Symptome nebeneinander hergehen.

Phobische Störungen (F40) sind Störungen, bei der Angst ausschließlich oder überwiegend durch eindeutig definierte, meist auch ungefährliche Situationen hervorgerufen wird. In der Folge werden diese Situationen typischerweise vermieden oder mit Furcht ertragen. Die Befürchtungen des Patienten können sich auf Einzelsymptome wie Herzklopfen oder Schwächegefühl beziehen, häufig gemeinsam mit sekundären Ängsten vor dem Sterben, Kontrollverlust oder dem Gefühl, wahnsinnig zu werden. Allein die Vorstellung, daß die phobische Situation eintreten könnte, erzeugt meist schon Erwartungsangst. Hierzu zählt die Agoraphobie (Angst, das Haus zu verlassen, vor Menschenmengen, vor öffentlichen Plätzen), die soziale Phobie (Furcht vor der prüfenden Betrachtung durch andere und die Scham, etwas falsch zu machen) und spezifische Phobien (z.B. Angst vor Spinnen, Höhen, Blut, Naturgewalten, Tunnels usw.)

Andere Angststörungen (F41): Bei diesen Störungen stellen Manifestationen der Angst die Hauptsymptome dar, ohne auf eine bestimmte Umgebungssituation bezogen zu sein. Die häufigsten Erscheinungsformen sind Panikstörung und Generalisierte Angststörung.

Zwangsstörung (F42): Wesentliche Kennzeichen sind wiederkehrende Zwangsgedanken und Zwangshandlungen. Zwangsgedanken (wie z.B. "Wenn ich ein Messer in die Hand nehme,  töte ich bestimmt meine Kind") werden vom Patienten immer als quälend bezeichnet und er versucht häufig, erfolglos Widerstand zu leisten. Die Gedanken werden als zur eigenen Person gehörig erlebt, selbst wenn sie als unwillkürlich und häufig abstoßend empfunden werden. Zwangshandlungen oder -rituale sind Stereotypien, die ständig wiederholt werden (z.B. dauerndes Händewaschen, etwas dauernd kontrollieren). Sie werden weder als angenehm empfunden, noch dienen sie dazu, an sich nützliche Aufgaben zu erfüllen. Der Patient erlebt sie oft als Vorbeugung gegen ein objektiv unwahrscheinliches Ereignis, das ihm Schaden bringen oder bei dem er selbst Unheil anrichten könnte. Im allgemeinen wird dieses Verhalten als sinnlos und ineffektiv erlebt, es wird immer wieder versucht, dagegen anzugehen. Angst ist meist ständig vorhanden. Werden Zwangshandlungen unterdrückt, verstärkt sich die Angst deutlich.

Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen (F43): Die Störungen dieses Abschnittes unterscheiden sich von den übrigen nicht nur aufgrund der Symptomatologie und des Verlaufs, sondern auch durch die Angabe von ein oder zwei ursächlichen Faktoren: ein außergewöhnlich belastendes Lebensereignis (z.b. ein Unfall, Gewalt, Krieg), das eine Belastungsreaktion hervorruft, oder eine besondere Veränderung im Leben (z.B. Geburt eines Kindes, Berentung, Verlust eines Partners), die zu einer anhaltend unangenehmen Situation geführt hat und eine Anpassungsstörung hervorruft.

Allgemeine Kennzeichen der dissoziativen oder Konversionstörungen (F44) sind ein teilweiser oder völliger Verlust der normalen Integration der Erinnerung an die Vergangenheit, des Identitätsbewußtseins, der Wahrnehmung unmittelbarer Empfindungen sowie der Kontrolle von Körperbewegungen. Eher chronische Störungen, besonders Lähmungen und Gefühlsstörungen, entwickeln sich, wenn der Beginn mit unlösbaren Problemen oder interpersonalen Schwierigkeiten verbunden ist. Diese Störungen wurden früher als verschiedene Formen der "Konversionsneurose oder Hysterie" bezeichnet.

Somatoforme Störungen (F45): Das Charakteristikum dieser Störungsgruppe ist die wiederholte Darbietung körperlicher Symptome in Verbindung mit hartnäckigen Forderungen nach medizinischen Untersuchungen trotz wiederholter negativer Ergebnisse und Versicherung der Ärzte, daß die Symptome nicht körperlich begründbar sind wie z.B. Klagen über Bauch- oder Brustschmerzen, Harndrang, Übelkeit u.a.m.

Andere neurotische Störungen (F48): wie z.B. Neurastenie (Klage über vermehrte Müdigkeit nach geistigen Anstrengungen) und das Depersonalisations- / Derealisationssyndrom (Klage darüber, dass die geistige Aktivität, der Körper und/oder die Umgebung als verändert und unwirklich wahrgenommen werden oder dass die Person sich von den eigenen Gefühlen, dem eigenen Denken vom Körper oder der umgebenden realen Welt als losgelöst empfindet. )



Ess-Störungen (F50):

*   Die Anorexie ist durch einen absichtlich selbst herbeigeführten oder aufrechterhaltenen Gewichtsverlust charakterisiert. Am häufigsten ist die Störung bei heranwachsenden Mädchen und jungen Frauen; heranwachsende Jungen und junge Männer, Kinder vor der Pubertät und Frauen bis zur Menopause können ebenfalls betroffen sein. Zu den Symptomen gehören eingeschränkte Nahrungsauswahl, übertriebene körperliche Aktivitäten, selbstinduziertes Erbrechen und Abführen und der Gebrauch von Appetitzüglern und Diuretika.

*   Die Bulimie ist durch wiederholte Anfälle von Heißhunger und eine übertriebene Beschäftigung mit der Kontrolle des Körpergewichts charakterisiert. Dies führt zu einem Verhaltensmuster von Eßanfällen und Erbrechen oder Gebrauch von Abführmitteln. Viele psychische Merkmale ähneln denen der Anorexie. Wiederholtes Erbrechen kann zu Elektrolytstörungen und körperlichen Komplikationen führen. Häufig läßt sich in der Anamnese eine frühere Episode einer Anorexia nervosa mit einem Intervall von einigen Monaten bis zu mehreren Jahren nachweisen.

Nicht-organische Schlafstörungen (F51): Tritt eine Schlafstörung als Symptom einer anderen psychischen oder körperlichen Krankheit auf, so wird sie unter dem jeweiligen Krankheitsbild eingeordnet. Stellt die Schlafstörung jedoch eine der Hauptbeschwerden dar, so unterscheidet man zwischen Insomnie (der Schlaf ist von ungenügender Dauer und geringer Qualität mit Ein- und Durchschlafstörungen und Früherwachen), Hypersomnie (Zustand exzessiver Schläfrigkeit während des Tages und Schlafattacken), Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus, Pavor nocturnus (nächtliche Episoden mit extremer Furcht und heftigem Schreien) und Alpträumen.

Sexuelle Funktionsstörungen nicht verursacht durch eine organische Erkrankung (F52): Sexuelle Funktionsstörungen verhindern die von der betroffenen Person gewünschte sexuelle Beziehung. Die sexuellen Reaktionen sind psychosomatische Prozesse, d.h. bei der Entstehung von sexuellen Funktionsstörungen sind gewöhnlich sowohl psychologische als auch somatische Prozesse beteiligt. Hierzu zählt u.a. der Mangel oder Verlust von sexuellem Verlangen, das Versagen genitaler Reaktionen, Orgasmusstörungen, nichtorganischer Vaginismus und Dyspareunie (Schmerzen während des Sexualverkehrs).

Psychische Verhaltensstörungen im Wochenbett (F53): Hierzu zählen nur psychische Störungen im Zusammenhang mit dem Wochenbett wie z.B. postnatale und postpartale Depression

Psychologische Faktoren oder Verhaltensfaktoren bei andernorts klassifizierten Erkrankungen (F54): Diese Kategorie erfasst psychische Faktoren und Verhaltenseinflüsse, die eine wesentliche Rolle in der Ursache körperlicher Krankheiten spielen. Die sich hierbei ergebenden psychischen Störungen sind meist leicht, oft langanhaltend (wie Sorgen, emotionale Konflikte, ängstliche Erwartung).

Schädlicher Gebrauch von nicht abhängigkeitserzeugenden Substanzen (F55): Eine große Zahl von Arzneimitteln und Naturheilmitteln können mißbraucht werden. Die wichtigsten Gruppen sind psychotrope Substanzen, die keine Abhängigkeit hervorrufen, z.B. Antidepressiva oder Laxanzien (Abführmittel) und Analgetika (Schmerzmittel), die ohne ärztliche Verordnung erworben werden können. Der Versuch, dem Gebrauch der Substanz entgegenzusteuern oder ihn zu verbieten, stößt oft auf Widerstand. Obwohl die betreffende Person ein starkes Verlangen nach der Substanz hat, entwickeln sich keine Abhängigkeit bzw. Entzugssymptome wie bei den unter F10-F19 klassifizierten psychotropen Substanzen.



Dieser Abschnitt enthält eine Reihe von klinisch wichtigen, meist länger anhaltenden Zustandsbildern und Verhaltensmustern. Sie sind Ausdruck des charakteristischen, individuellen Lebensstils, des Verhältnisses zur eigenen Person und zu anderen Menschen. Einige dieser Zustandsbilder und Verhaltensmuster entstehen als Folge konstitutioneller Faktoren und sozialer Erfahrungen schon früh im Verlauf der individuellen Entwicklung, während andere erst später im Leben erworben werden.

Die spezifischen Persönlichkeitsstörungen (F60) sind schwere Störungen der charakterlichen Konstitution und des Verhaltens der betroffenen Personen, die nicht direkt auf eine Hirnschädigung oder -krankheit oder auf eine andere psychiatrische Störung zurückzuführen sind. Sie erfassen verschiedene Persönlichkeitsbereiche und gehen beinahe immer mit ausgeprägten persönlichen Leiden und sozialen Beeinträchtigungen einher. Sie treten meist in der Kindheit oder Jugend auf und bestehen während des Erwachsenenalters weiter.          

Kennzeichnend sind wiederholte Handlungen ohne vernünftige Motivation, die nicht kontrolliert werden können und die meist die Interessen des betroffenen Patienten oder anderer Menschen schädigen. Sie verkörpern gegenüber der Mehrheit der Bevölkerung deutliche Abweichungen im Wahrnehmen, Denken, Fühlen und in den Beziehungen zu anderen. Solche Verhaltensmuster sind meistens stabil und beziehen sich auf vielfältige Bereiche des Verhaltens und der psychologischen Funktionen.

Zu den Störungen der Impulskontrolle (F63) zählen wiederholte Handlungen, die nicht durch eine vernünftige Motivation gekennzeichnet sind, die nicht kontrolliert werden können und die meist die Interessen des betroffenen Patienten oder anderer Menschen schädigen wie pathologisches Spielen, pathologische Brandstiftung (Pyromanie), pathologisches Stehlen (Kleptomanie) und Trichotillomanie (Ausreissen von Haaren).

Störungen der Geschlechtsidentität (F64): hierzu zählen z.B. Transsexualismus, Trensvestismus unter Beibehaltung beider Geschlechtsrollen.

Störungen der Sexualpräferenz (F65): hierzu zählen u.a.  Fetischismus, Exhibitionismus, Voyeurismus, Pädophilie und Sadomasochismus.



Als Intelligenzminderung bezeichnet man einen Zustand von verzögerter oder unvollständiger Entwicklung der geistigen Fähigkeiten; besonders beeinträchtigt sind Fertigkeiten, die sich in der Entwicklungsperiode manifestieren und die zum Intelligenzniveau beitragen, wie Kognition, Sprache, motorische und soziale Fähigkeiten. Eine Intelligenzminderung kann allein oder zusammen mit jeder anderen psychischen oder körperlichen Störung auftreten. Der Schweregrad einer Intelligenzminderung wird übereinstimmungsgemäß anhand standardisierter Intelligenztests festgestellt. Intellektuelle Fähigkeiten und soziale Anpassung können sich verändern. Sie können sich, wenn auch nur in geringem Maße, durch Übung und Rehabilitation verbessern, weshalb sich eine Diagnose immer auf das gegenwärtige Funktionsniveau beziehen sollte.



Hierzu gehören umschriebene Entwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache (F80), schulischer Fertigkeiten (F81), motorischer Funktionen (F82) und tiefgreifende Entwicklungsstörungen wie Autismus und Asperger-Syndrom (F84).



Hierzu gehören hyperkinetische Störungen (F90), Störungen des Sozialverhaltens (F91), emotionale Störungen des Kindesalters (F93), Bindungsstörungen (F94), Tic-Störungen (F95) und andere andere Verhaltens- und emotionale Störungen (F98) wie z.B. Enuresis (Einnässen), Fütterstörung, stereotype Bewegungsstörung und Stottern.